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            Karriere.
 
              
 
            Geboren am 21.März 1960 in Sao Paulo ( 
            Brasilien )Gestorben mit 34 Jahren am 1.Mai 1994 in Bologna (Italien )
 Familienstand: Geschieden ( 1981-82 Ehe mit Liane)
 Größe: 1,75 Meter
 Gewicht: 70 kg
 
              
 
            Ayrton Senna war der perfekte Rennfahrer. 
            Er hatte alles was einen überdurchschnittlichen Formel 1-Piloten 
            auszeichnete: Talent, Mut, übernatürliche Reflexe, brutalen 
            Egoismus, Ehrgeiz, Rücksichtslosigkeit, hohe Intelligenz, Instinkt, 
            Ausdauer, Gnadenlosigkeit, Härte, Lernfähigkeit, List, Tücke, 
            Sensibilität und einen technisch sehr hohen Spürsinn. 
 
            Senna wurde am 21. März 1960 in Sao Paulo 
            geboren. Mit vier Jahren fuhr er in Interlargos zum ersten 
            Mal in einem Kart. Mit 13 wurde er erstmals Kart-Sieger. 1977 fuhr 
            in der südamerikanischen Meisterschaft von Sieg zu Sieg. 1981 wurde 
            er britischer Formel Ford-Champion und 1982 Europameister. 1983 
            gewann er insgesamt zwölf Formel 3-Rennen und 1984 tauchte er 
            plötzlich beim Tolemann Team in der Formel 1 auf. Dabei war er immer 
            selbstbewusst, immer voll konzentriert und ganz auf seinen Job 
            fixiert. Er galt damals als ein Einzelgänger, weil er nur mit seinem 
            Team redete und sich vom Rest isolierte. Zwar war er oft sehr stur, 
            doch viele erkannten damals schon, dass er ein unglaubliches Talent 
            ist. 1985 gewann er sein erstes Rennen beim Regenrennen von Estoril. 
            Es dauerte nicht lange, schon hatte er die ersten Feinde. Nigel 
            Mansell war einer von Ihnen. Natürlich war Ayrton daran nicht 
            unbeteiligt. Bei einer Kollision in Spa kam es schließlich zu einer 
            Schlägerei zwischen dem Briten und dem Brasilianer. 1987 wechselte 
            Honda, nur um Senna im Team zu haben, zu Lotus. Doch der Erfolg 
            blieb aus. Lotus wurde durchwegs von den Williams-Piloten geschlagen 
            - die jedoch auch mit Honda-Motoren fuhren. Senna erkannte, dass 
            seine Tage bei Lotus gezählt seien. 
 
            1988 wechselte er zusammen mit Honda zu 
            McLaren, wo es zu einer Erfolgsserie ohne Gleichen kam. Er 
            fuhr neben Prost, und holte sich schließlich den Weltmeistertitel. 
            Doch der Frieden zwischen Senna und Prost sollte nicht lange 
            andauern. Schon 1989 fingen die beiden sich an zu hassen. Nachdem 
            Prost nach einer Kollision mit Senna ´89 Weltmeister wurde, übte 
            Senna herbe Kritik an dem Franzosen aus. Die FIA reagierte sofort 
            und sperrte ihn solange bis er sich entschuldigen würde. Mit viel 
            Protest entschuldigte er sich und konnte in die Saison 1990 gehen. 
            Mit McLaren und voller Wut im Bauch holte er sich in diesem Jahr 
            seinen zweiten, und 1991 gleich seinen dritten Titel. Vom wilden 
            Draufgänger ist jetzt ein gnadenloser Perfektionist geworden. Er 
            konnte seine Gegner nach Belieben kontrollieren und verstand sein 
            Auto besser als jeder andere. Im Jahre 1992 wurde er mit 50 
            WM-Punkten vierter in Weltmeisterschaft und 1993 Vizeweltmeister 
            hinter Erzrivale Alain Prost, der Weltmeister wurde. Nachdem er 1994 
            schließlich mit insgesamt 41 Grand Prix Siegen zum Weltmeister-Team 
            Williams wechselte, galt er schon als fast sicher Weltmeister in 
            diesem Jahr. Doch es kam alles anders. Ohne einen einzigen WM-Punkt 
            auf dem Konto verunglückte er beim dritten Rennen in Imola tödlich. 
            Senna war das Opfer der 94er Rennwagen-Generation, die ohne die 
            verbotene aktive Radaufhängung im Grenzbereich so kritisch ist, dass 
            die Piloten zu Passagieren werden. Ayrton Senna schien ohne 
            Schwachstelle und unverwundbar zu sein. Doch Realität lehrte uns 
            etwas anderes. Mit seinem Tod fiel in der Formel 1 auf jeden Fall 
            die Sonne vom Himmel. 
 
            1977 : Kart - Südamerikanischer Meister1978 : Kart - Südamerikanischer, 
            brasilianischer Meister
 1979 : Kart - Brasilianischer Meister
 1980 : Kart - Brasilianischer Meister
 1981 : Formel Ford 1600 - RAC-Meister
 1982 : Formel Ford 2000 - Britischer 
            Meister, Europameister
 1983 : Formel 3 - Britischer Meister
 1984 : F1 - Toleman-Hart : 13 Punkte, 
            9. Platz
 1985 : F1 - Lotus-Renault : 38 Punkte, 
            4. Platz, 1. Sieg
 1986 : F1 - Lotus-Renault : 55 Punkte, 
            4. Platz, 2 Siege
 1987 : F1 - Lotus-Honda : 57 Punkte, 3. 
            Platz, 2 Siege
 1988 : F1 - McLaren-Honda : 90 Punkte, 
            8 Siege, Weltmeister
 1989 : F1 - McLaren-Honda : 60 Punkte, 
            2. Platz, 6 Siege
 1990 : F1 - McLaren-Honda : 78 Punkte, 
            6 Siege, Weltmeister
 1991 : F1 - McLaren-Honda : 96 Punkte, 
            7 Siege, Weltmeister
 1992 : F1 - McLaren-Honda : 50 Punkte, 
            4. Platz, 3 Siege
 1993 : F1 - McLaren-Ford : 73 Punkte, 
            2. Platz, 5 Siege
 1994 : F1 - Williams-Renault : 
            tödlicher Unfall in Imola
 
 
            Grand Prixs: 161 Pole Positions: 65
 Siege: 41
 2. Plätze: 23
 3. Plätze: 16
 4. Plätze: 7
 5. Plätze: 6
 WM-Punkte: 614
 Schnellste Runden: 19
 Ausfälle / Unfälle: 24
 Nicht qualifiziert: 1
 Runden in Führung: 2956
 Kilometer in Führung: 13469 km
 
 
            Das letzte Rennenaus dem Buch: „Ayrton Senna“ von Karin Sturm
 Kurz vor halb zwei, 
            bevor Ayrton Senna zum letzten Mal ins Auto steigt, steht er lange 
            in der Box, leicht auf den Heckflügel des Williams gestützt, 
            verlorener Blick, Emotionen spiegeln sich in seinem Gesicht. Das ist 
            nicht die ruhige Konzentrationsphase, wie man sie kennt. In der 
            Startaufstellung nimmt er, was er nur selten tut, noch einmal den 
            Helm ab. Es ist alles anders als sonst, einfach anders - vor allem 
            wenn man jetzt all die Bilder sieht. Nur einmal, als sein Formel 
            1-Freund Gerhard Berger als Ferrari-Pilot bei der Fahrervorstellung 
            durch den Streckensprecher mit Abstand den meisten Applaus bekommt, 
            lacht er herzlich. Als er das letzte Mal den Helm aufsetzt ist es 
            schon lange wieder weg.
 Den Start gewinnt er, dann kommt das Pace-Car wegen der Lehto-Lamy 
            Kollision, die Wieder-Freigabe, der Unfall, in Führung liegend, 
            dabei, sich einen Vorsprung zu sichern, auf dem Weg zu dem, was ihm 
            so wichtig ist: Siegen.
 
 Tamburello, Schicksalsplatz? Es ist 14.17 Uhr, als der Williams in 
            der leichten Linkskurve plötzlich nach links ausbricht, geradeaus in 
            die Mauer fliegt, ein brutaler Aufschlag, dann zurückgeschleudert 
            wird, liegenbleibt. Entsetzen, die ganz kurze Hoffnung, als sich der 
            gelbe Helm noch einmal zu bewegen scheint, und dann das langsame 
            Erkennen der wahrscheinlichen Realität. Ärzte, Blut, Helikopter, die 
            Klinik in Bologna, die Nachrichten von den schwersten 
            Kopfverletzungen, die auch die letzten Illusionen jäh zerstören.
 
 Den offiziellen Todeszeitpunkt gibt das Maggiore-Krankenhaus mit 
            18.40 Uhr an. Was bleibt sind Leere, Fragen und Wut. Wut auf die 
            gnadenlose Taktlosigkeit von FOCA-Chef Bernie Ecclestone, der schon 
            10 Minuten nach dem Unfall zu Leonardo, Sennas jüngeren Bruder, 
            sagt: "Tut mir leid, er ist tot, aber wir werden es erst nach dem 
            Rennen bekannt geben" und dabei seelenruhig an seinem Apfel 
            weiterkaut.
 
 Unterdessen ist klar, dass bei Sennas Williams die Lenksäule 
            gebrochen ist. Ein Fehler von Seiten Williams, oder nur Zufall? Die 
            eigentliche Todesursache sind jedoch Teile der Vorderradaufhängung, 
            die Sennas Helm durchbohrten, und ihm tödliche Kopfverletzungen 
            zufügte.
 
 
            Ayrton Senna hat auf jeden fall Weichen 
            in der Formel 1 in Richtung Sicherheit gestellt. Sein Tod konnte 
            wahrscheinlich nicht verhindert werden. Trotzdem wird er wohl in den 
            Herzen aller Formel 1 Fans weiterleben. |